Gedichte pferde traurig


Mal abgesehen davon, dass er ziemlich schlechte Laune hat und die Fohlen beim leisesten Wiehern zusammenstaucht. Wenn das keine Story ist, die neugierig macht, dann weiß ich auch nicht. Igel aus den bekannten platten Gründen, Pferde, weil sie alle arbeitslos wurden, damals als die Autos die Straßen eroberten und die Bürgersteige ab und zu auch (Füßgänger mögen auch keine Autos).

Vielleicht ist begraben lassen eine Alternative.

Auch auf Pferde hat der Mond eine abenteuerliche Wirkung, wenn man dem folgenden Gedicht glauben darf, aber Dichtern sollte man grundsätzlich nichts glauben.

Guido Zernatto (1903-1943)

Mondnachtlegende

Sei es, dass der Rossknecht den Strick schlecht verklängte,
dass sich leichter der Halfter vom Kopf streifen ließ,
oder war’s, dass das Mondlicht den Rapphengst bedrängte
und ihn wild durch die Stalltür ins Nächtliche stieß.

Er bäumte sich frei zwischen Himmel und Erde
wie ein Sturmwind zum Mond und den Sternen empor.
Und ein Urtrieb ward wach, als mit dieser Gebärde
sein Gezähmtsein sich groß an die Wildnis verlor.

Da hob ihm das Blut seine Hufen zum Rasen,
er floh wie ein Gott übers Ackerland hin.
Schon rührte sein Huf kaum an Scholle und Wasen,
er ward groß, er ward frei, er ward wie am Beginn.

Von den Steinen, auf denen die Hufeisen krachten,
sprangen Funken auf und ihr hallender Ton
machte, dass auf den Bäumen die Vögel erwachten
und erschreckt und mit Schreien gegen Himmel entflohn.

Aber Himmel und Erde verweilten in Schweigen.
Nichts verriet, dass sich heut Unsagbares begab.
Der Mond ließ nicht ab, still und eisig zu steigen,
von den Sternen fiel mild das Nachtlicht herab.

Dann aber erwachte der Knecht durch ein Stöhnen
des Viehs, dass sich wund an den Stallketten riss.
Er hob sich halb auf und verspürte ein Föhnen,
das lau durch die Tür zur Liegerstatt blies.

Ja!

1965)

Pferde stehlen

Auf dem Foto sieht sie aus wie jemand,
mit dem man Pferde stehlen kann.
Und wenn man’s recht bedenkt,
kann es für einen Mann
keine bessere Frau geben als eine,
mit der man Pferde stehlen kann.
Doch ich bin alt genug zu wissen,
dass das Aussehen einer Frau
überhaupt nichts sagt.
Sommersprossen sind genauso trügerisch
wie Porzellanhaut.
Es kann gut sein, dass sie zu denen gehört,
die einen anschließend für eine Tüte Brausepulver
fertig verschnürt mit einem Strick um den Hals
beim nächsten Sheriff abliefern.
Und außerdem:
Was würden die Pferde sagen?
Vielleicht sagen die:
„Nee, lass man, Sweetie,
kriegst ’nen Pferdekuss.
Uns geht’s gut.
Dach überm Kopf,
täglich Futter,
immer fein gestriegelt
un’ ab un’ zu
durche Gegend kleppern.
Wir wolln hier nich’ weg.
Vergiss es.“
Also,
vergess ich sie lieber.

Angeblich findet man auf dem Rücken der Pferde alles Glück dieser Erde.

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Doch in der Mitte, gar nicht schwer,
Findest Du den Rhythmus und willst mehr.

Erst durch den Trab lernst Du Dich kennen
Das Pferd, es will noch schneller rennen.
Es rüttelt, schüttelt, wunderbar
Schwingt durch den Körper und das Haar.

So lebt der Mensch wohl mit dem Pferd und
Macht das Leben für Dich rund.

Christian Morgenstern (Gedichte über Reiter und Pferde)
Das Polizeipferd


Palmström führt ein Polizeipferd vor.

Vielleicht ist der Pizzaservice direkt um die Ecke und die Pizza kommt nicht so lauwarm an. Typisch!

Guido Zernatto (1903-1943)

Abschied vom verkauften Pferd

Ich schämte mich, bei Tag zu gehn,
Die Leute lachen schnell.
Und dennoch muss ich’s einmal sehn,
Ein letztes Mal am Barren stehn,
Noch einmal glänzt das Fell.

Ich heb den Striegel von der Wand
Und streich den Rücken ab.
Mir zittert dieses Mal die Hand,
Ich trete langsam aus dem Stand
Und leg den Striegel ab.

Noch einmal schütt ich Hafer vor,
Noch einmal schau ich hin,
Dann geh ich leise aus dem Tor
Und schieb den Riegel außen vor,
Als hätt das einen Sinn.

Am Morgen, es ist nebelgrau,
Fährt einer fort damit.
Und wie ich aus dem Fenster schau,
Ist leer der Stall.


Dieses wackelt mehrmals mit dem Ohr
und berechnet den ertappten Tropf
logarhythmisch und auf Spitz und Knopf.

Niemand wagt von nun an einen Streich:
denn der Gaul berechnet ihn sogleich. In diesem Gedicht geht es eine Nummer kleiner. Dein Pech.

Der nächste bitte...Wie heißt der?
Robert - und sein Jaguar.
Er liebt den Flitzer - prahlt auch schwer,
daß er oft in Monaco war.

Ein Ferdinand von blauem Blute,
lädt sie gleich ein, zu sich, ins Schloß.
Schreibt wörtlich: mir wird wohl zu Mute,
reiten wir hier durch´s Tor, zu Ross.

Ein Dichter macht auf dicke Hose
und schickt gleich ein paar Reime mit:
Du wirst die meine, stolze Rose.
Ich hüte dich auf Schritt und Tritt.

Auf Schritt und Tritt...?

Da ist das Hufeisengefühl einer Stute gefragt, um die Familie zusammenzuhalten. Ans Pferdeklauen. Im Nebelgrau
Trabt viel Verlornes mit.

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Pferde und Pony Gedichte

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Maria Weiland (Gedichte über Reiter und Pferde)
Der Reiter


Hinten rutscht der Reiter manchmal runter
Vorn hebt er seinen Kopf ganz munter
Reiten ist wohl gar nicht schwer
Der Boden naht - Ach, bitte sehr!

Der Sattel ist des Reiters Glück
Und Boden naht, das ist verrückt.







Sprüche, schöne Gedichte, kurze Zitate, lustige & traurige Texte, Weisheiten rund um Pferde. Wir erfahren nichts, weil Mensch nur mit sich selbst beschäftigt. Und wie erklärt man das den kleinen Fohlen, wenn Papa Pferd plötzlich zu Hause jeden Tag ruhelos über die Weide zieht, statt einen Kohlewagen, eine Kutsche oder eine Straßenbahn?

Das strengt nur an,
gesteht sie sich schnell ein.
Das ist mal wieder typisch Mann -
will mich für sich so ganz allein.

Der adelige Reitersmann
sitzt mir zu hoch auf seinem Ross.
Ich brauche doch kein Pferdgespann;
schon gar kein altes, kaltes Schloss.

Der Rob mit seinem Jaguar E
soll an die Cote dÁzur -
mit seinem dicken Portemonnaie
erhält er manchen Liebesschwur.

Der Günther mit dem Bärenfell:
scheinbar ein Möchtegern - Rebell,
sucht nur ein schnelles Abenteuer
für Langzeit reicht es nicht, sein Feuer.

Den schwarzen Peter brauch ich nicht.
Er friert vor Geiz bei Kerzenflamme.
Auf Körperpflege nicht erpicht,
kennt er auch keine Badewanne.

(Pascal Lachenmeier)

Behandle dein Haustier so, dass du im nächsten Leben ohne Probleme mit vertauschten Rollen klar kommst.

Pascal Lachenmeier

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Weltgeschichte macht es wie die Bauern

Weltgeschichte macht es wie die Bauern,
wenn sie Pferde nicht haben kann,
lässt sie ihren Wagen durch Ochsen ziehen.

August Pauly

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Wenn mein Chef sagt

Wenn mein Chef sagt, ich sei das beste Pferd im Stall, könnte ich wiehern.

Gerhard Uhlenbruck

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Mutlose Männer sind wie jämmerliche Pferde

Mutlose Männer sind wie jämmerliche Pferde,
die gerade genug Mut und Feuer behalten haben,
um bockig zu sein.

Alexander Pope

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Wo Leidenschaft herrscht

Wo Leidenschaft herrscht,
da ist es, als ob die Pferde durchgingen;
wo Liebe besteht, da ist es, als ob
die Landschaft sich wiegte.

Martin Kessel

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Pferde, Motoren und Frauen

Pferde, Motoren und Frauen –
die drei erstklassigen Spielzeuge,
die England hervorbringt.

John Knittel

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Allein der Anblick von Pferden im Regen verschafft Trost.

Max Herrmann-Neiße (1886-1941)

Trostlied der bangen Regennacht

Keine Furcht der Erde
kann uns bange tun:
Sieh, wie sanft die Pferde
Wang’ an Wange ruhn!

Ganz allein gelassen
in der bittern Nacht,
wo der Wind die blassen
Weiden zittern macht,

wo ein siecher Regen
bös, sehnsüchtig rinnt,
an viel fremden Wegen
Bettler flüchtig sind,

ruhn sie Wang’ an Wange,
wie Erlöste ruhn,
keine Furcht kann bange
ihrer Inbrunst tun.

Alles, was sie leiden,
schlummert Haupt an Haupt –
und die blassen Weiden
Stehn wie lenzbelaubt.

Das Landei, das es in die Stadt verschlagen hat, heult sich bei seinem Pferd per Brief aus.

Wird in diesem Gedicht mit keinem Wort erwähnt.

Die reifen Männer sind wohl rar
und einen andern will ich nicht.
Ihr könnt mich alle - ist doch wahr!!
Ich will ´nen Kerl und keinen Wicht.

*

Ach hier - da schreibt mir noch der Klaus.
Er lädt mich ein zur Dichterrunde.
Na, das sieht doch ganz prima aus:
Da geh ich hin zur Abendstunde.



(c) Ingrid Bezold & Ralph Bruse