Geschichte tulpen aus amsterdam
Jahrhundert
Der Beginn der Faszinationim Goldenen Zeitalter
Laut Wilfrid Blunt erfolgte die erste schriftliche Erwähnung in der westlichen Literatur der heute weit verbreiteten Tulpe Mitte des 16. Jahrhunderts verurteilt der Inquisitor Bernard Gui im Namen des Vatikans mehrere Hundert Menschen
Wann die Schöne aus dem Morgenland die Niederlande erreichte, ist nicht gewiss; wohl spätestens 1578.
13 Jahre später trieben in Wien die ersten Zwiebeln aus.
InquisitionBernard Gui – der Mönch, der Dutzende Menschen auf den Scheiterhaufen schickte
Er ist gebildet, liebt die Werke von Aristoteles – und wird zu einem der meistgefürchteten Inquisitoren seiner Zeit. Anfang Februar 1637 zerplatzt sie
Wenn Wouter Bartholomeusz Winkel etwas in seiner Todesstunde getröstet haben mag, dann die Gewissheit, dass für seine sieben Kinder gesorgt sein würde.
Und die bescheidene Kompensation.
Tulpenkrise gilt die bis heute als Lehrstück
Die Verluste mögen für viele schmerzlich sein, sie treiben dennoch wohl nur wenige Bloemisten in den Ruin. Wir stellen drei von ihnen vor und erzählen ihre Geschichten
Die Geschäftssaison für Tulpen hingegen ist kurz. Sie tauscht sich etwa an den Docks von Amsterdam aus, wenn die Schiffe mit neuer Ware anlegen.
Sie werden bis zum kommenden Sommer in der Erde bleiben. Professoren unterrichten Studenten am Beispiel der Tulpe über spekulative Wagnisse. Februar, zwei Tage vor der Versteigerung, hat sich der Preis verzwölffacht – auf 1500 Gulden.
Tulpenspekulation: Niederländer bezahlen Höchstpreise für Tulpen
1500 Gulden – dafür arbeitet ein Handwerksmeister in Alkmaar viereinhalb Jahre lang.
Ein flämischer Botschafter namens Busbeqc entdeckte die Blume dort und brachte seinem Kaiser Ferdinand I dessen Samen sowie möglicherweise Blüten (ibid.). Von dort aus verbreitete sich die Tulpe in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Flandern und den Niederlanden – dem sogenannten „spirituellen Zuhause“ (Blunt, 1950, 8) der Tulpe. Es ist unklar, wann genau die erste Tulpe in den Niederlanden gepflanzt wurde, jedoch pflanzte der berühmte Botaniker Carolus Clusius im Jahr 1592 Tulpensorten aus seiner exquisiten Sammlung im Universitätsgarten in Leiden (Moser, 2020). Im Europa des 16. Und 17. Jahrhunderts gewann diese besondere Pflanze schnell an Beliebtheit und fand nicht nur in Fachbücher der Hortikultur und Gärtnerei Eintritt, sondern auch in die Poesie, Mode, Gastronomie und Kunst (Blunt, 1950, 9-12). Von dieser neuen Blüte ging schließlich ein besonderer Reiz aus: Mit ihrer scheinbar unendlichen Farb- und Formvielfalt wurde jede einzelne zu einer einzigartigen Rarität und ihrer extrem kurzen Blütezeit (Moser, 2020) machte sie zugleich zu einem Sinnbild der Vergänglichkeit (Blunt, 1950, 9-12). Aufgrund der komplizierten Beschaffung der Blüte aus Ländern wie der Türkei war das Tulpenangebot gering und so entwickelte sie sich einerseits zu einem exotischem Luxusprodukt für die wohlhabende Oberschicht und andererseits als Faszinationsobjekt der Botanik, Kunst und Literatur (Blunt, 1950, 9-12).
Die niederländische Tulpenmanie (1634-1637)
Die Tulpen, die in den Niederlanden Faszination erregten, wurden von Anfang an von Blumenliebhabern, sogenannten Bloemisten (Moser, 2020), gesammelt, getauscht und verkauft (Moser, 2020). Der Großteil der Verkäufe fand im Auktionsstil in ausgewählten Gaststätten und Tavernen statt und wurde von Kollegien des Tulpenhandels organisiert (Blunt, 1950, 14). Jedoch war die Verkaufssaison für die Tulpenzwiebeln äußerst kurz, denn sie blühten im Frühjahr wenige Tage und mussten dann ausgegraben und verpackt werden, um jeglichen Schaden zu vermeiden (Moser, 2020). Der Verkauf der Zwiebeln verlief also auf Vertrauensbasis, denn das Verkaufsversprechen und die Zahlung fanden meist weit vor der Übergabe statt, was Täuschung und Betrug begünstigte (Blunt, 1950, 15). Dies verschärfte sich zunehmend, da sich mehr Menschen, darunter auch solche ohne fachliche Vorkenntnisse, der Blumenzucht widmeten (Blunt, 1950, 13) und die Nachfrage nach extravaganteren und selteneren Tulpen stieg (Moser, 2020). Sehr bald pflanzte jeder, der über ein paar Quadratmeter Land verfügte, Tulpen (Blunt, 1950, 13) und es wurden Tulpen für einen hohen Preis gekauft, um sie für einen noch höheren Preis zu verkaufen. Die Preise stiegen weiter an und erreichten im Winter 1636/37 ihren Höhepunkt. So wird berichtet, dass sich die Preise für bestimmte Sorten zwischen 1632 und 1637 verfünfzigfacht haben und es soll Preise gegeben haben, die das Jahreseinkommen eines durchschnittlichen Handwerkers überstiegen (Pierenkemper, 2011, 147).
Im Februar 1637 brach der Markt dann abrupt zusammen: Bei einer Auktion in Haarlem fanden sich plötzlich keine Käufer mehr, und das Vertrauen in den Tulpenhandel schwand rapide (Blunt, 1950, 16).
Jahrhundert nach Europa gelangten.
Voller Ungeduld erwarteten Clusius und seine Freunde die Rückkehr der Schiffe aus Übersee, die in den Häfen von Amsterdam, Hoorn oder Enkhuizen anlegten. D.). Dies lässt sich sicherlich einerseits durch die wirtschaftliche Profitabilität erklären. Schließlich sind die Niederlande Spitzenreiter der Exporteure von Blumen und Pflanzen und waren zwischen 2022 und 2023 für 48,3% der weltweiten Exporte dieser Kategorie verantwortlich (International Trade Centre.
Jetzt ist der Zeitpunkt, zu dem sie verkauft werden kann: Getrocknet und in Papier gewickelt, wird sie bis September oder Oktober aufbewahrt und dann wieder eingepflanzt.
Zu Verkäufen kommt es häufig in Gaststätten – den Börsen der Bloemisten. Wer Neuigkeiten über den Tulpenhandel erfahren will, begibt sich in eines der einschlägig bekannten Schankhäuser.
Und sie offenbarte eine schier unglaubliche Wandelbarkeit und Vielfalt: Immer wieder wechselte die Tulpe ihre Farben.
Ein Exemplar, das im einen Jahr noch einfarbig geblüht hatte, konnte im nächsten weiß und tiefrot geflammt austreiben. Erst ein knappes Jahr nach dem Crash, Ende Januar 1638, beschließen die Bürgermeister von Haarlem, eine Kommission einzusetzen, die zwischen Verkäufern und Käufern vermitteln soll.
Am 28.
Bloemisten nennen sich die Händler, die meist als Kaufleute Geschäfte mit unterschiedlichsten Waren machen, mal mit Getreide, mal mit Wein, Salpeter oder Seide. Sie schaffen Regeln für den Handel und lassen jeden Verkauf in den Tavernen schriftlich festhalten; sie schlichten Streit und erstellen Kriterien, nach denen sich der Wert einer Tulpe bemessen lässt.
So wird, um das Geschäft gerechter zu machen, ab 1635 auch das Gewicht einer Zwiebel beim Kaufpreis berücksichtigt.
Sie besuchten einander in ihren Gärten, tauschten in Briefen ihr Wissen aus, sandten einander Samen und Zwiebeln – und teilten die Leidenschaft für allerlei exotische Raritäten, die seit dem 16. So entstand ein einzigartiges Agrargebiet. Doch da die Tulpenzwiebeln in Winkels Garten eingegraben sind, kann niemand sie begutachten oder gar ein Exemplar mitnehmen.
Die ganze Provinz, so scheint es, ist im Tulpenfieber.
Eine Krankheit sei ausgebrochen, schreibt der Haarlemer Geistliche Jodocus Cats in einem Brief. Die beliebteste Tulpe war die Semper Augustus, besonders wegen ihres geflammten Aussehens, verursacht durch das Tulpenbruchvirus (siehe Abbildung). Etwa um zu hören, in wessen Garten sich eine Tulpe spektakulär verändert hat.
Die Manie ging vorüber, aber beliebt blieben die Tulpen in den Niederlanden. Februar 1637, als sich Kaufleute aus der ganzen Provinz Holland, etwas mehr als ein halbes Jahr nach Wouter Winkels Tod, im prächtigen Giebelbau der Alkmaarer Hauptwache versammeln. Außer Tulpen werden im Noordoostpolder auch Lilien, Gladiolen und Kleine Traubenhyazinthen angebaut.
Eine violett geflammte „Viceroy“ erhält den Zuschlag für 4203 Gulden, eine „Admirael van Enchuysen“ mit einer Brutzwiebel für 5200 Gulden. Stattdessen wird die Blume zum Exportgut – und kehrt zurück in den Osten: Im 18. Für eine „Gheel en Root van Leyde“ müssen Liebhaber statt 45 Gulden nun 550 Gulden bezahlen. Aufgewachsen in Flandern, war er die meiste Zeit seines Lebens durch Europa gereist, um seltene Flora zu studieren.
1573 hatte man ihn nach Wien berufen, wo er für Kaiser Maximilian II. einen botanischen Garten anlegte. Der Staat griff schließlich ein, indem er versuchte, zwischen Gläubigern und Schuldnern zu vermitteln, doch die „Entschädigung in Höhe von 3,5 bis fünf Prozent des Kaufpreises“ (Moser, 2020) bot wenig Trost.
Die Tulpenmanie – eine Spekulationsblase?
Die Tulpenmanie wird in manchen wissenschaftlichen Kreisen als die erste dokumentierte Spekulationsblase betrachtet und bietet wertvolle Einblicke in die Dynamik von Märkten sowie in scheinbar irrationale Marktbewegungen. Der Begriff „Tulpenmanie“ wird heute stellvertretend genutzt, um Spekulationsblasen oder „spekulative Manie“ (Garber, 1989, 536) zu bezeichnen (French, 2006, 3).
Niemals zuvor habe die Welt einen solchen Wahnsinn erlebt.
ZahlungsmittelKönig Krösus – und der Rausch der Münzen: Wie das Geld die Welt eroberte
Vor gut zweieinhalb Jahrtausenden hat König Krösus in Kleinasien das Münzgeld eingeführt. https://doi.org/10.1007/s12113-006-1000-6
Garber, P.
M. (1989). Tulipmania. Journal of Political Economy, 97(3), 535. Jahrhunderts nach Europa
Mehmeds Nachfolger teilten seine Leidenschaft. Die Blumen werden geschnitten und in Sträußen verkauft.